Am 31.10. wäre Fritz Walter 100 Jahre geworden
Kriegsgefangener, Ikone, fußballerisches Genie und Weltmeister-Kapitän. Fritz Walter war vieles. Vielleicht sogar der bedeutendste Fußballer der deutschen Geschichte. Und doch ist der Mann aus Kaiserslautern immer ein bescheidener Sportsmann geblieben. Am Samstag wäre er 100 Jahre alt geworden. All die Ehrungen und Lobeshymnen wären ihm wohl eher unangenehm gewesen. In Hüttenfeld gedachte man der Fußballlegende, die nur Fritz genannt werden wollte, so, wie es ihm am besten gefallen hätte: Mit einer Ballspende an den Nachwuchs der SG Hüttenfeld.
In die Region hatte Fritz Walter schon zu Lebzeiten viele Verbindungen – nicht nur durch seinen väterlichen Mentor Sepp Herberger, der auf dem Waldhof geboren wurde und später in Hohensachsen bei Weinheim lebte. Auch zum gebürtigen Lampertheimer und späteren Trainer der „Waldhof-Buben“ pflegte Fritz Walter seit den 80er Jahren eine Freundschaft. In Hüttenfeld hat man dem legendären Duo aus Spielmacher Walter und seinem „Chef“ Sepp Herberger schon 2005 ein Denkmal gesetzt. Zwei Parallelwege auf dem mit Häusern überbauten, ehemaligen Sportplatz der Sportgemeinde erhielten ihre Namen. Klaus Schlappner, der sich entscheidend dafür eingesetzt hatte und schon bei der Einweihung 2005 dabei war, war sich sicher: „Das hätte dem Fritz gefallen“. „Fritz Walter hat sich nie so wichtig genommen wie die Werte, für die er stand“, betonte auch Sportcoach Marius Schmidt bei der Übergabe der sechs Bälle, „deshalb ist er für uns ein Vorbild“. Jugendförderung sei auch Fritz Walter wichtig gewesen. Schmidt und Klaus Schlappner, der auch „Botschafter der Bergstraße“ ist, übergaben fünf Fußbälle an SGH-Vorsitzenden Bernd Ehret.
Kreisbeigeordneter Karsten Krug schloss sich ebenfalls mit einer Ballspende an. Hüttenfeld sei, so die Recherche von Marius Schmidt, eine von weniger als zehn Kommunen in ganz Deutschland, die einen Fritz-Walter-Weg haben. „Dass die beiden Straßen auch noch so nah nebeneinander liegen, wie die beiden gelebt haben. Das ist sicher einmalig“, sagte Schlappner. Er sei stolz, dass Lampertheim diese Persönlichkeiten, die als „Motor der deutschen Nachkriegsgeschichte“ wirkten, entsprechend würdige – und gab bereits seine Zusage, in zehn Jahren zum 110. Geburtstag wieder nach Hüttenfeld zu kommen. ksm