Hüttenfelds Schützen nehmen das Training wieder auf
Nach Monaten des Einzeltraining und einer zeitweiligen Corona-Zwangspause kehrt auf dem Schießstand der SG Hüttenfeld langsam wieder Leben ein. In den letzten Monaten konnten Hüttenfelds Schützen maximal einzeln unter der Aufsicht von Übungsleiter Helmut Günther auf der Schießanlage im Sportpark „Am Hegwald“ trainieren. Dank der sinkenden Inzidenzzahlen lockern sich nun auch die Bedingungen für den Schießsport.
Nach Aufhebung der „Bundesnotbremse“ Ende Mai war vor allem bei den jungen Schützen die Freude so groß, dass sie im wieder aufgenommenen Training wie befreit aufschossen und sich leistungsstark zurückmeldeten. Timon Schneider, der einzige jugendliche Luftpistolenschütze, erzielte mit 150 von 200 Ringen eine persönliche Bestleistung, die sich sehen lassen kann. Mit dem Luftgewehr erreichte Lyon Maier in der Schülerklasse starke 176 Ringe. Eine Spitzenleistung zeigte auch Timea Schneider, die am Ende ihrer Trainingsrunde stolze 183 Ringe angezeigt bekam. Nach längerer Pause stieg auch Trinity Eckhardt wieder ins Training ein. Als Jugendschützin schießt sie das 40-Schuss-Programm der Erwachsenen, in dem sie am Ende mit 364 von 400 Ringen ein ansehnliches Ergebnis aufweisen konnte. Besonders erfreulich für die junge Schützin: Nach 85 Ringen in der ersten Serie konnte sie ihre Leistung auf 93 Ringe in der zweiten, 95 Ringe in der dritten und 91 Ringe in der letzten Serie steigern. Auch Gintautas Guntulis, der in der Juniorenklasse schießt, erzielte mit 329 Ringen eines seiner besten Ergebnisse.
Die starken Leistungen der jungen Sportschützen kamen allerdings nicht von ungefähr. Auch wenn der Sportbetrieb in den vergangenen Monaten Pandemie bedingt stark eingeschränkt war, nutzten die Jugendlichen jede Gelegenheit, um auf dem Schießstand sportlich aktiv zu sein. Da die ganze Zeit nur Einzeltraining mit einem Trainer zugelassen war, konnte die Schützenjugend ein sehr intensives Training genießen und ihre Technik weiter verbessern. Neben Gleichgewichtstraining auf Luftkissen wurden Zielweganalysen durchgeführt und die Ausrüstung weiter angepasst. Aus dieser Sicht hatten die Einschränkungen durch die Pandemie eben auch ihre gute Seite.
Während des eingeschränkten Betriebs waren die Hüttenfelder Schützen allerdings nicht nur sportlich tätig: So wurden die Ablagemöglichkeiten auf dem Schießstand erweitert, um vorrangig den Jugendlichen die Ablage ihrer Ausrüstung zu erleichtern. Im Rahmen einer Aktion vom Katastrophenschutz des Kreises Bergstraße erhielt die Abteilung ein Hygienepaket, das einen zusätzlichen Desinfektionsmittelspender und Flächendesinfektion für den Schießstand beinhaltete. Zudem wurde die manuelle Erfassung der Schützen um QR-Codes für die LUCA- und die Corona-App ergänzt. Der wohl größte Vorteil für die Schützen ist allerdings die Erweiterung der elektronischen Schießanlage um den Messrahmen des SCATT-Systems, das die Verfolgung des Zielwegs zu Analysezwecken ermöglicht, sodass der Schütze von nun an sein Ergebnis schießen kann, während der Trainer den Bewegungsablauf vom Beginn der Zielerfassung bis nach der Schussabgabe verfolgen und analysieren kann.
In Kürze erwarten die Hüttenfelder Schützen für ihren Schießstand zusätzlich eine Lichtschießanlage, die es auch Kindern vor Vollendung des 12. Lebensjahrs ermöglicht, den Schießsport auszuüben und damit die Möglichkeit zur Teilnahme an Meisterschaften im Lichtschießen eröffnet. Mit der Integration dieser neuen Anlage in das bestehende System, kann bei der Übertragung der Scheiben und Treffer ins Sportheim zusätzlich zu den 11 Luftdruckständen der Lichtschießstand als Stand 12 angezeigt werden. Außerdem ist die Anlage mobil einsetzbar und kann so auch bei anderen Gelegenheiten verwendet werden.
Nachdem 2021 sowohl die Bezirksmeisterschaften des Bezirks Starkenburg als auch die Hessische Landesmeisterschaft entfallen, sind die zur Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften auf der Olympiaschießanlage in München-Hochbrück erzielten Ergebnisse über den Bezirk und den Landesverband direkt an den Deutschen Schützenbund zu melden. Gute Chancen hat hier Timea Schneider, deren Ergebnis über dem Qualifikationslimit von vor 2 Jahren, den letzten vor Corona durchgeführten Deutschen Meisterschaften, liegt. Anfang Juli wird sich zeigen, ob am ersten Septemberwochenende ein Schützenausflug nach München geplant werden kann, wobei dieser für Zuschauer nach jetzigem Stand nur eingeschränkt möglich wäre. Dennoch fiebern Hüttenfelds Schützen mit Timea Schneider der Veröffentlichung der diesjährigen Limits und der Startlisten entgegen.
Bis dahin wird fleißig weiter trainiert, was durch die niedrigen Inzidenzzahlen im Kreis nun auch wieder uneingeschränkter möglich ist. Abteilungsleiter Helmut Günther hofft, dass dadurch auch die erwachsenen Schützinnen und Schützen wieder mehr Motivation und den Weg zum Schießstand finden, denn in Gesellschaft macht Sport schließlich am meisten Spaß und so könnte sich vor der dreiwöchigen Sommerpause zu Beginn der hessischen Ferienzeit auch wieder ein regulärer Trainingsbetrieb etablieren.
Am 14. August findet die Bezirksdelegiertentagung des Schützenbezirks Starkenburg in Siedelsbrunn statt, wo es sicherlich auch um die Wiederaufnahme von Rundenwettkämpfen unter den derzeitigen besonderen Bedingungen ab Herbst geht.